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The Blacklist [Rezension Staffel 1-7]


Redaktion

Empfohlener Beitrag

Die Thriller-Serie „The Blacklist“ läuft seit 2013 bei NBC. Zwei Monate nach dem Start der amerikanischen Originalversion strahlte RTL-Crime die ersten deutschen Folgen aus. Seit der dritten Staffel ist die Serie bei Netflix zu sehen. Da die derzeit aktuelle achte Staffel in Kürze ebenfalls bei Netflix für Zuschauer aus Deutschland freigeschaltet werden soll, geben wir euch hier noch einmal einen Rückblick auf die ersten sieben Staffeln.

Es handelt sich vordergründig um eine klassische Crime-Geschichte: Ein weltweit gesuchter Schwerverbrecher, Raymond "Red" Reddington stellt sich dem FBI und bietet seine Hilfe dabei an, die gefährlichsten Verbrecher der Welt zu fassen - allerdings unter der Bedingung der eigenen Unantastbarkeit und ausschließlichen Zusammenarbeit mit der jungen Agentin Elizabeth "Liz" Keene.

Obwohl als Krimi eingestuft, kann „The Blacklist“ wegen der teilweise dramatischen Nebenstränge der Protagonisten-Geschichte auch als Thriller-Drama bezeichnet werden, denn Liz und Red verbindet eine grausame Vergangenheit, die Liz nicht kennt und die von Red nur häppchenweise enthüllt wird.

Produzent und geistiger Vater der Serie ist Jon Bokenkamp, der bis zur bereits abgedrehten 8. Staffel alleinverantwortlich agierte. James Spader, verkörpert Red und dürfte den meisten Zuschauern als preisgekrönter Hauptdarsteller aus Secretary und Boston Legal bekannt sein. Er ist einer der wenigen Protagonisten, die auch in der bereits bestellten 9. Staffel noch zu sehen sein werden - alle anderen Hauptdarsteller sterben irgendwann den Filmtod. Spaders überzeugende Charakterdarstellung ist es auch, die die Faszination der Serie am Leben erhält. Obwohl der Zuschauer sich manchmal mehr Milde und Schwäche von ihm wünscht, ist sein Verhalten perfekt in das psychologische Profil des Charakters eingepasst.

Die ersten beiden Staffeln befassen sich im Wesentlichen damit, dass die "Blacklist" abgearbeitet wird: Red nennt Namen und Verbrechen, die extra gegründete Task Force des FBI fasst die Verbrecher unter teils spektakulären Umständen. Kommt das FBI zu spät, exekutiert Red gnadenlos. Ab Staffel 3 und 4 stehen dann die persönlichen Geschichten von Liz, Red und einigen Nebendarstellern im Mittelpunkt.

Die Serie verzichtet auf Spezialeffekte oder erinnerungswürdige Musik, sondern basiert auf der eindrücklichen Ausstrahlung von Brutalität und Grausamkeit in Einklang mit einem morbiden Anstandskodex, den Red bei all seinen Handlungen befolgt. Zeitweilig entstehen Assoziationen zur Serie „Dexter“, die ebenfalls einen anständigen, kompromisslosen Mörder beleuchtet.

In den Staffeln 5-7 erlebt Red eigene Tiefpunkte und kämpft sich nur mühsam mit Hilfe seiner engsten Vertrauten ins Rampenlicht zurück. Diesen Bruch braucht die Serie - denn in den ersten Staffeln waren viele Handlungen nur deshalb möglich, weil Red über eine scheinbar unerschöpfliche Menge an monetären Mitteln verfügte. Zeitweilig kommt Langeweile auf, wenn Schwierigkeiten nur durch Geld gelöst werden. Eintönigkeit entsteht leider auch, wenn man Liz alleine oder in Interaktion mit Nebendarstellern sieht - die Besetzung für sie und ihren Ehemann Tom Keene ist keine Glanzleistung der Produktion, obwohl die Dialoge weitgehend gut und klug gestaltet sind. Neben Red fallen durch ihre schauspielerische Leistung vor allem die Darsteller der Mossad-Agentin Samar Navabi und Reds Leibwächter Dembe positiv auf - ihre Charaktere sind klar und überzeugend herausgearbeitet.

Es ist keine Serie, die nebenher gesehen werden kann - wer nicht aufpasst, wird den Faden der Handlung zwchen Liz und Red verlieren. „The Blacklist“ ist eher für einen Serienmarathon geeignet - jede Folge dauert etwa 44 Minuten, die sich auch bei gelegentlich schleppender Handlung nicht in die Länge ziehen. Wer weder vor Blut noch vor psychischer Folter zurückschreckt, wird hier vollkommen auf seine Kosten kommen - und bessert durch Reddingtons zeitweilige Ausflüge ins Examinierende auch noch das eigene Allgemeinwissen auf.

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